Samstag, 21. Februar 2015

Populärwissenschaft: Folge dem weißen Kaninchen ...in die Welt der Philosophie


Gibt es Gott? Kann man ohne Gefühle leben? Sind wir frei in unseren Entscheidungen? Haben Träume eine Funktion? Warum ist uns Schönheit so wichtig? Hat der Tod einen Sinn? - Sollte man, kann man sich mit solchen Fragen beschäftigen und welchen Zweck erfüllt das? Der moderne Philosoph macht das - das sogar wissenschaftlich und logisch begründbar. Dem weißen Kaninchen folgend, entdeckt man das Wunderland in der Wirklichkeit. Große schwindelerregende Fragestellungen, mit formaler Logik und sprachanalytischer Methodik ergründet – die Reduktion auf den wesentlichen Inhalt. Die großen wissenschaftlichen Fragen modern, originell und lebensnah, in verständlicher Sprache ausgedrückt – Eine Einführung in die Welt der modernen Philosophie – Das ist „Folge dem weißen Kaninchen ...in die Welt der Philosophie“ von Philipp Hübl.

Der Autor Philipp Hübl ist Juniorprofessor für Theoretische Philosophie an der Universität Stuttgart. Das populärwissenschaftliche Buch „Folge dem weißen Kaninchen ...in die Welt der Philosophie“ ist eine gut verständliche und großteils leicht nachvollziehbare Einführung in die wesentlichen Grundfragen der modernen theoretischen Philosophie. In einer klaren und verständlichen Sprache, werden Einblicke in die Fragestellungen der theoretischen Philosophie gegeben, auf eine Weise, daß ein breites Publikum den Ausführungen, auch ohne umfassende Kenntnisse anderer Texte, folgen kann. Wer Interesse an wissenschaftlicher Methodik hat und neben dem Interesse an philosophischen Fragestellungen, auch an Erkenntnissen anderer wissenschaftlicher Disziplinen interessiert ist, wird bei der Lektüre dieses Buches nicht enttäuscht werden.

Dennoch muß einschränkend angemerkt werden, daß das Buch von Philipp Hübl nicht in alle Fragen der Philosophie einführt. So werden Aspekte von Moral und Ethik nur sehr am Rande erwähnt, wie auch Fragen der Sozialphilosophie und politischen Philosophie. Dies sollte aber nicht verwundern, ordnet sich doch der Autor selbst in den Bereich der (angelsächsisch geprägten) „Analytischen Philosophie“ ein. Außerdem behandelt er einige der Riesen, auf deren Schultern auch er sitzt (vgl. Salisbury „Metalogicon“), sehr respektlos – Aber Respektlosigkeit ist ja letztlich das Vorrecht der „Junioren“, oder?

Wer also Einblicke in eine Wunderwelt sucht, in der das kindliche Staunen der Naturwissenschaftler, welches kulminiert in der Frage nach dem „Warum“, flankiert wird mit der Fragestellung des „Was“ - wie „Was ist ein Naturgesetz?“ - der sollte das Buch ruhig lesen. Daß Unterhaltung nicht immer Zeitverschwendung in seichtem Fahrwasser ist, dafür ist Hübls Buch auf jeden Fall ein klarer Beleg. Und mein Lieblingsphilosoph ist übrigens auch Woody Allen. Warum? Nun das kann man in dem Buch auch erfahren, neben vielen anderen Dingen...
 
Philipp Hübl, Folge dem weißen Kaninchen ... in die Welt der Philosophie, Reinbek (Rowohlt) 2012

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